Michael Fehr, Rico Baumann
Vier Hände, zwei Schlagzeuge, eine Stimme: Michael Fehr und Rico Baumann performen eine Art Ritualmusik aus Rhythmus und Wort. Ein archaischer Groove heizt sie auf.
Spätestens mit «Simeliberg» (Der Gesunde Menschenversand, 2015) gehört Michael Fehr zu den wichtigen Stimmen hiesiger Literatur. Es ist eine Literatur, die weit über das Wort hinausgeht und schon lange Klang geworden ist. Wenn Fehr schreibt, macht er auch Musik. Wenn er liest, performt er. Eigentlich ist er ein Ur-Blueser, der seine geheimnisvoll rauen und zärtlichen Geschichten direkt aus der Seele spricht. Möglichst nichts dazwischen, das Direkte ist das Echte. Nach seinen ersten Literatur-Performances, die dank seiner Reibeisenstimme und seiner wortgewaltigen Vortragsweise viel musikalischer als Spoken Word waren, begann Fehr, mit Musikern zu arbeiten. Er ging auf Tour mit dem Gitarristen Manuel Troller und veröffentlichte 2018 mit weiteren Musikern das Album «Im Schwarm», ein Projekt, das an den Stanser Musiktagen Premiere feierte. Danach verband er sein Storytelling mit dem rhythmischen Timing von Schlagzeuger und Produzent Rico Baumann, bis er eines Tages auf der Gitarre zu üben begann und selber zum Musiker wurde.
«Unzulänglichkeit gehört zu meinen Ingredienzen», sagte der Dichter und Blueser in einem Interview. Genau das macht seine Auftritte nicht nur unberechenbar, sondern praktisch jedes Mal auch wunderbar. Im Duo mit Rico Baumann hat Fehr seine raue Vortragskunst geschärft wie selten. Es sind Geschichten, die in ihrem eigenen Sound aufgehen, bis sie plötzlich verschwunden sind. (Text: Pirmin Bossard)
Stimme, Schlagzeug: |
Michael Fehr |
Schlagzeug: |
Rico Baumann |
Ort: |
lit.z, Stans |
Zeit: |
19 Uhr |
Eintritt: |
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CHF 33 (regulär) |
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Foto: |
Franco Tettamanti |
In Kooperation mit den Stanser Musiktagen |