Martin R. Dean
Tabak und Schokolade
Nach dem Tod der Mutter findet der Erzähler in einer Schublade ein Album mit Fotos seiner frühen Kindheit, die er auf der Karibikinsel Trinidad und Tobago verbracht hat. Als junge Frau hatte sich die Tochter von «Stumpenarbeitern» aus dem Aargau in ein Abenteuer mit einem Mann der westindischen Oberschicht gestürzt und ein Kind bekommen. Während die übrige Familie bemüht ist, das Gedächtnis an die Jahre der Mutter bei den «Wilden» auszulöschen, macht sich der Erzähler auf, diese Geschichte, die auch seine eigene ist, zu retten.
Tabak und Schokolade (Atlantis Verlag, 2024) führt in den tropischen Dschungel einer britischen Kronkolonie der fünfziger und sechziger Jahre und legt dabei auch ein Stück Kolonialgeschichte frei. Dem gegenüber wird die Erinnerung an das Aufwachsen im «Tabakhaus» der Großeltern im Aargau gestellt und die Annäherung an eine Mutter, die zu Lebzeiten stets unnahbar erschien.
«Ein autobiographischer Roman der anderen Art: Von einer Reise aus dem mütterlichen Aargau zu seinen väterlichen indischen Vorfahren auf Trinidad bringt Dean, in perlender Prosa, ein reicheres Selbst zurück, als es die meisten auf der Suche in der eigenen Innerlichkeit finden.» Andreas Isenschmid
Nominiert für den Schweizer Buchpreis 2024: Wir freuen uns und gratulieren Martin R. Dean sehr herzlich.
Moderation: |
Esther Schneider |
Ort: |
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Zeit: |
19.45 Uhr |
Eintritt: |
CHF 20, ermässigt CHF 17 |
Foto: |
Sonja Maria Schobinger |