Annette Hug
Gottardo 2016: Annette Hug – Wilhelm Tell in Manila
Matinee – Lesung und Gespräch
«Wilhelm Tell in Manila» (Wunderhorn 2016) erzählt die Geschichte von José Rizal: Der philippinische Vordenker der Unabhängigkeitsbewegung gegen Spanien, Augenarzt und Schriftsteller kam 1886 nach Deutschland und übersetzte Schillers «Wilhelm Tell» in seine Muttersprache Tagalog. Zurück in Manila wurde er 1896 als Freiheitskämpfer gegen die spanische Okkupation hingerichtet.
Annette Hugs Roman verwebt Rizals Reisen nach Madrid, Paris, Heidelberg, Leipzig und seine Erinnerungen an die philippinische Heimat mit der Geschichte des Schweizer Freiheitshelden Wilhelm Tell – in der Version Schillers und in derjenigen Rizals. Die Landschaft verschiebt sich: Auf einer tropischen Insel erheben sich die Alpen. Aus Protest gegen die Untaten Gesslers, gegen die Intriganz der katholischen Kirche, werden diese Berge als Vulkane ausbrechen. Am Vierwaldstättermeer kämpfen eingeborene Bauern gegen fremde Vögte, gegen Arbeit in Knechtschaft.
«Herzerfrischend verschroben: Annette Hugs Roman Wilhelm Tell in Manila führt ins Leben des philippinischen Nationalhelden José Rizal und in den Dschungel der Wörter und Sprachen.» Frankfurter Rundschau
Die Lesung findet im Freilichtmuseum Steinbruch Antonini, oberhalb von Wassen, statt, wo eine Büste José Rizals an den philippinischen Freiheitskämpfer und Nationalhelden erinnert.
Annette Hug (*1970 in Zürich) hat in Zürich und Manila Geschichte und Women and Development Studies studiert. Sie arbeitete als Dozentin und Gewerkschaftssekretärin und lebt heute als freie Autorin in Zürich. Zuletzt erschienen: «Lady Berta» (Rotpunktverlag 2008).
Moderation: Kristin T. Schnider, Autorin und Gemeindepräsidentin von Wassen
Foto © Florian Bachmann
Eintritt CHF 18 / ermässigt CHF 15
Türöffnung: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn
Bei schlechtem Wetter findet die Lesung dank der Gastfreundschaft des Kirchenrates in der Wassner Kirche statt.